Die Menschen hinter den Begriffen

Hier stellen wir Euch verschiedene Menschen vor, die die Nationalsozialisten als »Asoziale« und »Berufsverbrecher« bezeichneten und verfolgten. Wer waren sie? Was können wir über sie erfahren?

Es gibt 7 Ergebnisse für deine Suche.

Wilhelm Zorichta

geboren am 31. Mai 1920 in Hindenburg (Oberschlesien) – Todesdatum unbekannt

Die Geschichte von Wilhelm Zorichta kann lediglich aus den Akten erzählt werden, die Behörden und Einrichtungen zu ihm angelegt haben und die heute in Archiven zu finden sind. Mit diesen Dokumenten lässt sich sein Lebensweg annähernd nachzeichnen. Was er jedoch erlebt hat, wie seine Sicht auf die Dinge war, bleibt verborgen.

mehr erfahren

Franziska V.

geboren 1927 – Todesdatum unbekannt

Franziska V. liebt es, im Vergnügungspark Prater oder in Lokalen im 2. Wiener Bezirk herumzuziehen. Sie möchte sich mit Gleichaltrigen vergnügen. Den Drill der Hitlerjugend oder des Bund Deutscher Mädel lehnt sie ab. Sie ist ein »Schlurf-Mädel«. »Schlurf« steht im Österreichischen für Müßiggang: es ruhig angehen lassen, Spaß haben, nachts um die Häuser ziehen, nicht so zu sein wie alle anderen.

mehr erfahren

Heinrich Schäfer

geboren am 2. Januar 1902 in Marburg – hingerichtet am 6. Juni 1944 in Frankfurt/Main

Am 27. Februar 1934 verhaftet die Kriminalpolizei Heinrich Schäfer und nimmt ihn in »polizeiliche Vorbeugungshaft«. Dem 32-Jährigen wirft sie vor, ein »Berufsverbrecher« zu sein. Begründet wird die Anschuldigung mit Straftaten, die teils Jahre zurückliegen. Die meist kurzen Gefängnisstrafen sind längst verbüßt. Zum Zeitpunkt der Festnahme lebt Heinrich Schäfer mit seiner Familie »Am Krekel«, einer Barackensiedlung für Wohnungslose in Marburg. Die Menschen wohnen in diesen einfachsten Unterkünften, da sie oftmals ihre Miete…

mehr erfahren

Georg Tauber

geboren am 11. Mai 1901 in Rosenheim – gestorben am 21. Oktober 1950 in Kempfenhausen

Georg Tauber arbeitet zunächst als Werbezeichner in der Presse- und Filmindustrie. Aufgrund einer Verletzung benötigt er Schmerzmittel und wird davon abhängig. Doch Georg Tauber hat nicht genug Geld, seinen Morphinbedarf zu finanzieren. Deshalb gerät er mit dem Gesetz in Konflikt. Mehrmals wird er aufgrund seiner Erkrankung in die Heil- und Pflegeanstalt Erlangen eingewiesen: Er kommt von der Sucht jedoch nicht los. Auch seine Ehe zerbricht an seiner Abhängigkeit. Es folgen weitere Klinikaufenthalte sowie immer wieder Wohnortwechsel.

mehr erfahren

Anna Sölzer

geboren am 13. Februar 1919 in Köln – zu Tode gekommen am 28. Dezember 1944 im KZ Ravensbrück

Frauen zu kontrollieren, die in Bordellen arbeiten oder andernorts der Prostitution nachgehen, hat eine lange Tradition. Doch die Überwachung durch Polizei und Gesundheitsämter wird im Nationalsozialismus umfassender. Zu Beginn des Krieges beschränken sie die Tätigkeit für Prostituierte weiter und überwachen ihren Aufenthalt ausnahmslos. So dürfen Frauen nur in Häusern arbeiten, die von der Kripo als »Bordellwohnungen« zugelassen sind, und nicht mehr auf öffentlichen Plätzen und Straßen um Freier werben. Die Kripo schreibt Anna…

mehr erfahren

Carl Schrade

geboren am 17. April 1896 in Zürich – gestorben am 28. November 1974 in Zürich

Bereits im April 1945 ahnt Carl Schrade, dass niemand das Schicksal eines »Berufsverbrechers« hören will. Unmittelbar nach der Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg beginnt er, seine Vergangenheit zu verschleiern. So ändert er – oder einer seiner Freunde – den Eintrag im »Häftlingsnummernbuch«: Die hinter seinem Namen stehende Abkürzung BV für »Berufsverbrecher« wird kurzerhand mit Sch für »Schutzhäftling« überschrieben. Damit wäre Carl Schrade aus »politischen« Gründen im Lager inhaftiert gewesen.

mehr erfahren

Franz Xaver Bremm

geboren am 4. August 1887 in Forstacker bei Regensburg – zu Tode gekommen am 1. März 1944 in der »Heil- und Pflegeanstalt« Eglfing-Haar

»Arbeit« spielt für die Nationalsozialisten und ihre Vorstellungen von einer »Volksgemeinschaft« eine zentrale Rolle. Bereits im September 1933, wenige Monate nach ihrer Machtübernahme, werden hunderte Menschen ohne festen Wohnsitz und geregelte Arbeitsverhältnisse in Konzentrationslager verschleppt (»Bettlerrazzia«).

mehr erfahren